• re006_Abwärmerohre

Abwärme Rechenzentrum, Chur

Gesamtheitliche Wärme- und Kälteversorgung
Die notwendige Sanierung der Wärmeerzeugung im Gebäude der Kantonspolizei und des Strassenverkehrsamtes, die Einrichtung eines kantonalen Rechenzenters sowie der in Planung stehende Verwaltungskomplex „Sinergia“ waren die Beweggründe für diese Studie. Der Einsatz fossiler Energieträger sollte auch in den bestehenden Hochtemperatursystemen weitestgehend substituiert werden. Als Basis für die Betrachtungen wurde der Bestand baulich und technisch analysiert und bewertet. Zudem wurden die am Standort verfügbaren Energieträger erhoben und anhand einer Bewertungsmatrix auf die Gegebenheiten aus dem Bestand sowie auf die Anforderungen des Auftraggebers abgestimmt

Abwärme Rechenzenter
Die Server des neuen kantonalen Rechenzenters produzieren das ganze Jahr Abwärme. Diese Energie soll hier als Wärmequelle für eine Wärmepumpenheizung in der Kantonspolizei bzw. im Anergienetz genutzt werden. Entsprechend der Ausbaustufe im Rechenzenter (40-120-200 kW) und Bedarf der Abnehmer sind hier Temperaturen im Bereich von 20° C zu erwarten. Somit sind selbst für hohe Systemtemperaturen bis ca. 50° C die Bedingungen für den effizienten Wärmepumpenbetrieb gegeben.

Anergienetz und Grundwasser
Da das Abwärmepotenzial des Rechenzenters für die Deckung des Gesamtwärmebedarfs der zur versorgenden Gebäude nicht ausreichend ist, muss auf weitere Energiequellen zurückgegriffen werden. Am Standort steht hier zum einen ein Anergienetz zum anderen eine eigene Grundwassernutzung zur Debatte.

Das Anergienetz der IBC stellt in der Heizperiode ein Temperaturniveau von ca. 6° C zur Verfügung und muss noch bis ins Versorgungsgebiet ausgebaut werden. Eine eigene Grundwasserversorgung liefert ein etwas höheres Temperaturniveau, bedingt allerdings relevanten Aufwand und Kosten.

Fazit
Als Ergebnis für die gesamthaft günstigste und sinnvollste Lösung ergibt sich eine Wärmepumpe mit Grundwasser als Energiequelle und Gasspitzenlastkessel. Der Bivalenzpunkt ergibt sich aus der Begrenzung der Vorlauftemperatur der Wärmepumpe auf 50° C, unter Berücksichtigung eines Abwärmeniveaus von ca. 8 -22° C, bei -1° C Aussentemperatur. Daraus ergibt sich eine Wärmepumpenleistung von ca. 280 kW mit 370 kW Spitzenlastabdeckung.

Bauherrschaft
Hochbauamt Graubünden

Objekt
Verwaltungsbau

Bauzeit
2014 – 2016

Bausumme
CHF 0.6 Mio. (Haustechnik)

Kältebedarf / Abwärmepotenzial
RZ: 40-200 kW (ganzjährig)
Kapo/STVA: ca. 25 kW (ganzjährig)

Wärmebedarf
Kapo/STVA: ca. 400 kW

Auftrag
Lenum AG:

  • Machbarkeitsstudie – Wärme- und Kälteversorgung mit erneuerbarer Energieversorgung Kantonspolizei mit Strassenverkehrsamt und Rechenzentrum unter Einbeziehung umliegender Gebäude im Areal Ring- Salvatorerstrasse
  • Beurteilung der Gebäudehülle von Kantonspolizei und Strassenverkehrsamt mit Priorisierung von Sanierungsmassnahmen