Sanierung Jugendhaus Malbun, Triesenberg

Zustands- und Potentialanalyse als Grundlage für eine Gebäudesanierung
Bei der von der Lenum AG zusammen mit dem Amt für Bau- und Infrastruktur entwickelten Systematik zur Zustandsanalyse von bestehenden Bauten werden alle Gewerke und Themenkreise systematisch untersucht. Nebst der Zustandsbeurteilung von Bauteilen wie Gebäudehülle und technischen Anlagen, gehören dazu beispielsweise auch die Betrachtung der Nutzungsqualität, der Barrierefreiheit sowie des Energieverbrauchs. In der Zustandsanalyse wurden durch die Lenum AG in Zusammenarbeit mit dem Architekten alle Schwachpunkte erfasst und entsprechende Massnahmen zugeordnet. Es wurden drei Szenarien mit unterschiedlichen Massnahmenpaketen untersucht, von der „Sanierung ohne energetische Verbesserungen“ bis zur „Sanierung mit Minergie-Zertifizierung“. Umgesetzt wurde Szenario II: „Sanierung mit energetischen Verbesserungen“.

Gebäudesanierung nach Kriterien der Nachhaltigkeit Bei Gebäudesanierungen kann im Vergleich zum Neubau viel Material und damit graue Energie gespart werden. Dafür ist es etwas aufwändiger dem Gebäude eine wärmetechnisch gut gedämmte Gebäudehülle überzuziehen. Dies ist beim Jugendhaus vorbildlich gelungen. Aus Sicht der Nachhaltigkeit sind folgende Punkte hervorzuheben:

Im Bereich Architektur und Dauerhaftigkeit wurde die Struktur belassen und das Gebäude mit widerstandsfähigem Weisstannenholz verkleidet. Die Fenster sind in Holz-Metall und Fensterlaibungen und Simse aus witterungstechnischen Gründen in Metall ausgeführt. Es wurden ausschliesslich Materialien ausgewählt, die robust und einfach in Unterhalt und Erneuerung sind.

Im Bereich Primärenergie und CO2 Emissionen konnten dank der guten Dämmung die energetischen Anforderungen eines Neubaus im Minergie-Standard eingehalten werden. Mit dem Ersatz der Ölheizung durch den Anschluss an die Fernwärmeleitung des Hackschnitzel-Heizkraftwerks ist die Wärmeenergie nun komplett erneuerbar.

Im Bereich Baumaterialien und Umwelt wurden mehrheitlich ressourcenschonende Materialien verwendet und sorgfältig darauf geachtet, dass möglichst wenig Emissionen entstehen, die Mensch und Umwelt belasten.

Im Bereich Wohlbefinden und Gesundheit wurde bei der Auswahl der Baustoffe darauf geachtet, dass nur schadstofffreie Produkte (z.B. mineralische Putze und Anstriche) verbaut wurden.

Interview Rosemarie Gantner bau:zeit Ausgabe 26

Bauherrschaft
Land Liechtenstein
Architekt
PITBAU, Triesenberg
Objekt
Jugendhaus Malbun, Haus für Schul- und Ferienlager
Sanierung
2013 bis 2014
Bausumme
CHF: 4.4 Mio.
Energiebezugsfläche
EBF: 1‘370 m2
Effektiver Heizwärmebedarf 
Qh, eff: 195 MJ/m2
Auftrag Lenum AG

  • Zustandsanalyse in Zusammenarbeit mit Architekturbüro PITBAU
  • Begleitung Nachhaltiges Bauen: Energie- und Ökologieberatung von der Planung bis zur Fertigstellung