Realschule Balzers

Ausgangslage
Das Gebäude der Realschule Balzers von 1975 wies als Folge der damaligen Baustandards einen aus heutiger Sicht hohen Energieverbrauch auf. Die ohnehin erforderliche Sanierung wurde daher mit einer energetischen Verbesserung kombiniert.

Minimaler Heizwärmebedarf
Die kompakte Gebäudeform ist eine gute Voraussetzung für einen minimierten Heizwärmebedarf. Der moderate Fensteranteil ermöglicht hohe solare Gewinne im Winter und in den Übergangszeiten, gleichzeitig wird an warmen Tagen ein Überhitzen der Innenräume verhindert. Das Gebäude wurde bis auf die Primärstruktur rückgebaut und mit stark gedämmten Holzelementen ausgefacht. Die betonierten Flachdächer wurden überdämmt und neue Fenster mit Isolierverglasung eingesetzt. Über die optimierte Gebäudehülle wurde der Heizwärmebedarf des Gebäudes um mehr als die Hälfte reduziert.

Graue Energie
Aufgrund der Weiterverwendung der Tragstruktur konnte ein relevanter Teil der grauen Energie eingespart werden. Mit den Holzelementen für  die Aussenwände wurde ein nachwachsender Rohstoff mit tiefer grauer Energie gewählt. Wo technisch möglich wurde Recyclingbeton eingesetzt. Die verwendeten Holzwerkstoffe stammen aus nachhaltiger Waldwirtschaft, vorwiegend aus der Region. Die im Innenraum verbauten Holzwerkstoffplatten sind formaldehydfrei verleimt und mit lösemittelfreien Anstrichen behandelt.

Positive Energiebilanz
Das Gebäude wird weiterhin über einen Fernwärmeanschluss versorgt. Dieser setzt sich aus Gas-Kraft-Wärme-Kopplung, Holzenergie und einer Grundwasser-Wärmepumpe zusammen. Die ursprünglich vorhandene Ölheizung wurde ausser Betrieb genommen. Durch die grosszügig dimensionierte Photovoltaikanlage (40 kWp) wird Solarstrom erzeugt, der für die Versorgung von ca. 8 Einfamilienhäusern reichen würde.

Die Stromproduktion mittels Photovoltaikanlage und Heizkraftwerk ergibt eine gesamthaft negative Energiekennzahl (Energieüberschuss) für die Bereiche Heizung, Warmwasser, Lüftung und Klimatisierung.

Bauherrschaft
Amt für Bau und Infrastruktur

Architekt
Brunhart Brunner Kranz Architekten AG

Objekt
Sanierung des Schulgebäudes

Bauzeit
2011 bis 2012

Bausumme
CHF: 7.5 Mio.

Energiebezugsfläche
EBF0=AE: 1‘905 m2

Effektiver Heizwärmebedarf
Qh 39 kWh/m²a

* alle Werte gemäss SIA 380/1 und Minergie Stand 2008

Auftrag
Lenum AG:

  • Energiekonzept
  • Zertifizierung (wurde nicht zertifiziert, da aus Kostengründen auf die Komfortlüftung verzichtet wurde)