Ergänzungsneubau Kantonsschule Chur, Kanton Graubünden

Ausgangslage
Mit dem Ergänzungsneubau am Münzweg in Chur erfolgte der Abschluss der Gesamterneuerung der Bündner Kantonsschule. Die neue Mediothek, die Mensa der Bündner Kantonsschule sowie die Kulturgüterschutzräume für das Amt für Kultur komplimentieren die Gesamterneuerung der Bündner Kantonsschule. Durch die Nähe zur Verbindungstreppe liegt der Neubau im Knotenpunkt der Wege von und zur Kantonsschule Halde, zum Haus Cleric und zum Biologie-Trakt sowie zu den Sportanlagen Sand.

Minergie-P-ECO
Der Neubau wurde als erster kantonaler Bau nach Minergie-P-ECO erstellt und zusammen mit dem Areal Sportanlage Sand an das Fernwärmenetz angeschlossen. Er verfügt über eine auf dem Flachdach installierte Photovoltaik-Anlage. Damit wird ein jährlicher Ertrag von gut 77 000 Kilowattstunden Strom erzielt; dies entspricht der Energie von etwa 19 Haushalten.

Gesamtkonzept nachhaltiges Bauen
Beim dem Ergänzungsneubau wurde viel Wert darauf gelegt, ein vorbildliches Energiekonzept zusammen mit einem Gesamtkonzept zum nachhaltigen Bauen umzusetzen.

Massnahmen Gesamtkonzept

  • Minergie-P Standard
  • Fernwärmeanschluss
  • Mechanische Lüftung mit WRG
  • Photovoltaik
  • Standard ECO mit Vorgaben zu Tageslicht, Schallschutz, Innenraumklima, Graue Energie, Materialisierung und Prozesse

Passives Klimakonzept Kulturschutzgüterräume
Für die Archivräume gilt die Anforderung, dass sich das Innenklima im Jahresverlauf in einer festgelegten Bandbreite bewegen darf. Ziel war es mit minimalen Einsatz von Technik optimale klimatische Bedingungen für die Kulturschutzgüterräume zu gewährleisten. Die massiven, sehr gut gedämmten Betonwände dienen als Wärmespeicher womit eine grosse thermische Trägheit entsteht. Gelüftet wird dann möglichst wenig und nur dann wenn die Feuchte- und Temperaturbedingungen aussen das Innenklima nur wenig stören oder sogar verbessern können. Zusätzlich kann mit feuchteregulierenden Material und/oder den Archivschachteln durch Feuchtepufferung langfristig überschüssige Feuchte vom Sommer in den trockenen Winter übertragen werden.

Gegenüber herkömmlichen Archiven konnte der Einsatz von Technik und der Energiebedarf mit den Massnahmen deutlich gesenkt werden.

Bauherrschaft
Hochbauamt Graubünden

Architekt
Andy Senn Architekt BSA SIA

Objekt
Ergänzungsneubau Kantonsschule

Bauzeit
2016 bis 2018

Bausumme
CHF 27 Mio.

Energiebezugsfläche
EBF: 3’520 m2

Effektiver Heizwärmebedarf
Qh,eff: 56 MJ/m2

Energiekennzahl Minergie-P
Grenzwert:    28.2 kWh/m2
Projektwert: – 5.4 kWh/m2

Photovoltaik
Leistung: 62.4 kWp
Alle Werte gemäss SIA 380/1 und Minergie Stand 2008

Auftrag
EK Energiekonzepte AG:
Lenum AG:

  • Energiekonzept
  • Energienachweise
  • Gesamtkoordination und Nachweis MINERGIE-P-ECO
  • Bauphysik und Bauakustik