„Constructive Alps 2022“: Architekturpreis für nachhaltiges Schulhaus in den Alpen

Am 16. September haben Liechtenstein und die Schweiz bereits zum sechsten Mal den Architekturpreis „Constructive Alps“ für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen vergeben. Diesjähriges Siegerprojekt: das Schulhaus Feld in Azmoos, Kanton St. Gallen. Der prägnante und doch zurückhaltende Holzbau überzeugte die internationale Jury nicht nur architektonisch, sondern insbesondere durch seine ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Für Köbi Gantenbein, Präsident der Jury, ist das Schulhaus ein Musterbeispiel dafür, wie man heute klimavernünftig baut und Projekte vorbildlich in die alpine Landschaft integriert.
Die Beratungen zu Bauphysik, Bauakustik und Bauökologie, die energetischen Nachweise und der Minergie-A-Nachweis wurden von der Lenum AG übernommen. „Besonders an dem Projekt war das frühzeitige Bekenntnis der Bauherrschaft zu einem sehr hohen Energiestandard. Das entspricht auch den energiepolitischen Zielen der politischen Gemeinde Wartau, die seit 2010 Energiestadt ist. Wir waren daher bereits ab Baubeginn als Fachexperten mit an Bord“, so Lenum-Projektleiter Martin Zinsli. Das hat sich gelohnt.


Constructive Alps

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Energiekonzept und Raumkomfort auf höchstem Niveau
Das Schulhaus ist Minergie-A zertifiziert und erfüllt somit höchste Anforderungen an Qualität und Komfort, kombiniert mit maximaler energetischer Unabhängigkeit. Konkret heisst das zum Beispiel, dass die grosse Photovoltaikanlage übers Jahr mehr Strom erzeugt, als für den Eigenbedarf benötigt wird. „Die spezielle Dachform mit fünf aneinandergereihten Satteldächern machte es möglich, alle Dachschrägen nach Süden und teilweise auch Norden mit Photovoltaikmodulen auszustatten“, erklärt Projektleiter Zinsli die besondere bauliche Situation. Geheizt wird mit Fernwärme über die lokale Hackschnitzelanlage, zusätzlich wurde eine mechanische Lüftungsanlage integriert.

Besonders hervorzuheben ist ausserdem die gute Raumakustik: Trotz dem offenen Raumkonzept – inklusive offener Türen bei laufendem Unterricht! – profitieren Schüler und Lehrer von einer sehr ruhigen Lernatmosphäre. Dazu tragen unter anderem Mikroperforationen im Täfer bei, deren Nutzwerte von Lenum vorab berechnet wurden.

Zweites Siegerprojekt neben „Landwirtschaftlichem Zentrum Salez“
Das Lenum-Team gratuliert Projektleiter Martin Zinsli zu seiner erfolgreichen Arbeit und freut sich darüber, Teil des Siegerprojekts von „Constructive Alps 2022“ zu sein. Martin ist bereits erfahrener Preisträger: Im letzten Jahr wurde der zweite Platz des „Prix Lignum 2021“-Preises für Innovation und zukunftsweisenden Einsatz von Holz an das „Landwirtschaftliche Zentrum Salez“, St. Gallen, verliehen. Auch dieses Projekt hat er von der Planung bis zur Fertigstellung begleitet (Bauphysik, Bauakustik, Energienachweis, Nachweis zur 2000-Watt Kompatibilität etc.).

Über „Constructive Alps“ und die begleitende Ausstellung
Constructive Alps 2022“ ist ein Beitrag Liechtensteins und der Schweiz zur Umsetzung der Alpenkonvention und deren Klimaaktionsplan. Der internationale Architekturpreis für klimabewusstes Sanieren und Bauen in den Alpen wird an Projekte verliehen, die sowohl ökologisch und ökonomisch als auch sozial und kulturell nachhaltigen Kriterien entsprechen.
2022 gab es rund 240 Einreichungen aus sieben Alpenländern – davon wurden elf herausragende Bauten mit Preisen ausgezeichnet. Begleitend zum Wettbewerb wird die Ausstellung „Constructive Alps 2022 – Nachhaltige Architektur von Ljubljana bis Nizza“ am Peter-Kaiser-Platz in Vaduz gezeigt. Im Frühling folgt ein weiterer Standort in Bern.