Oberschule Vaduz

Ausgangslage
Das Gebäude der ehemaligen Oberschule wurde in einer Zeit gebaut, als fossile Energieträger noch kaum hinterfragt wurden. Es wies nur eine minimale Wärmedämmung auf. Die Bausubstanz blieb in den 50 Jahren praktisch unverändert. Somit war die Notwendigkeit einer umfassenden Sanierung nicht nur in energetischen Aspekten offensichtlich.

MINERGIE für Umbauten
Als energetisch vorteilhaft erwies sich die grundsätzliche Disposition des Gebäudes mit grossen Fensterflächen der Klassenzimmer auf der Südseite und kleinen Fensterflächen der Korridore auf der Nordseite. Bei der Sanierung sollte der architektonische Ausdruck des Gebäudes gewahrt werden. Dieses Ziel konnte durch eine wohlüberlegte Positionierung der Dämmebenen und die Ausbildung der Anschlussdetails umgesetzt werden. Mit der Dämmung und einem kondensierenden Gaskessel konnte der Heizenergiebedarf auf rund einen Drittel des ursprünglichen Verbrauchs gesenkt werden. Durch den Einsatz hocheffizienter Leuchtmittel konnte auch der Stromverbrauch reduziert werden.

Die Gesamtenergieeffizienz des sanierten Gebäudes (Gebäudehülle, Wärmeerzeugung und Beleuchtung) wurde mit der Auszeichnung MINERGIE für Umbauten bestätigt. Die ehemalige Oberschule ist das erste öffentliche Gebäude in Liechtenstein, das diese Auszeichnung für eine Sanierung erhalten hat.

Graue Energie
Die graue Energie für die Instandsetzung des Gebäudes (bezogen auf die Energiebezugsfläche) beträgt 54 MJ/m2a. Der Zielwert für Umbauten von 60 MJ/m2a gemäss dem SIA-Effizienzpfad Energie konnte damit unterschritten werden. Die Bewertung erfolgte mit einer Lebensdauer des Gebäudes von 60 Jahren gemäss dem SIA Merkblatt 2032. Der Wert der grauen Energie für die Instandsetzung liegt etwa bei der Hälfte des Aufwandes für einen Neubau, der den strengen Grenzwert des SIA-Effizienzpfads Energie einhält. Aus Sicht der Ökobilanzierung ist die Instandsetzung gegenüber einem Neubau somit günstiger, da graue Energie eingespart wird.

Bauherrschaft
Amt für Bau und Infrastruktur

Architekt
Ospelt Strehlau Architekten, Schaan

Objekt
Sanierung des Schulgebäudes

Bauzeit
2009 bis 2010

Bausumme
CHF 8 Mio.

Energiebezugsfläche
EBF 3‘710 m2

Effektiver Heizwärmebedarf 
Qh,eff 145 MJ/m²a

*Alle Werte gemäss SIA 380/1 und Minergie Stand 2008

Graue Energie Instandsetzung 
54 MJ/m²EBFa

Auftrag
Lenum AG:

  • Energiekonzept
  • Zertifizierung MINERGIE für Umbauten
  • Berechnung der grauen Energie der Sanierung