Landwirtschaftliches Zentrum Salez, SG

Ausgangslage
Die Ausgangslage war, die bestehende Anlage aus dem Jahr 1985 ohne bauliche Eingriffe sinnvoll mit Ergänzungs- bzw. Ersatzbauten zu erneuern.

Anforderung und Zielsetzung
Der Neubau wurde betrieblich und wirtschaftlich optimal in einer ortsbaulich und architektonisch überzeugenden Anlage umgesetzt. Der 2-geschossige Bau besticht durch eine logisch und einfach strukturierte, räumliche Ausbildung. Die grosszügigen Raumhöhen gewährleisten mit der gut erweiterbaren Holzkonstruktion eine nachhaltige Flexibilität gegenüber zukünftigen Veränderungen.

Photovoltaik
Auf dem Flachdach des Neubaus wird eine Photovoltaikanlage von 110 kWPeak installiert. Sie wird rund 50 bis 60 % des Strombedarfs abdecken.

Energie und Ökologie
Mit dem geplanten Dämmkonzept der Gebäudehülle wird ein Heizwärmebedarf Qh erreicht, der ca. 10 % unter den gesetzlichen Anforderungen liegt.

Um die Umwelt und Ressourcen zu schonen ist das Materialisierungskonzept auf den Werkstoff Holz ausgerichtet. Zur Schaffung eines gesunden Raumklimas wird auf optimale Tageslichtverhältnisse und einen ausreichenden Schallschutz geachtet.

Haustechnik mit LowTech
Die Technisierung des Gebäudes wurde hinsichtlich Betriebs- und Unterhaltskosten geprüft und die minimalen Komfortansprüche definiert. Daraus ergibt sich ein Gebäudetechnikkonzept mit einem niedrigen Technisierungsgrad, mit dem ein optimaler Betrieb des Gebäudes gewährleistet werden kann.

Auf eine Lüftungsanlage über das gesamte Gebäude wird verzichtet. Als alternative Lösung wurde eine Lüftung über Lüftungsflügel und Fenster gewählt, die hinsichtlich Querlüftung und Nachtauskühlung optimiert wurde. Wo technisch notwendig werden Teilbereiche (Küche etc.) mechanisch belüftet. Mit der geplanten Holzschnitzelheizung kann unter Verwendung von regionalem Holz eine angemessene Wärmeversorgung für das Gebäude gewährleistet werden.

Label
Der Neubau erfüllt die Anforderungen der 2000-Watt-Gesellschaft. Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft ist eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und Energieträger. Die Berechnung gemäss Effizienzpfad SIA Merkblatt 2040 basiert auf einer gesamtenergetischen Betrachtung, in welcher der Ressourcenaufwand für die Erstellung und den Betrieb von Gebäuden subsummiert ist. Ebenfalls gehört auch die durch die Nutzung eines Gebäudes ausgelöste Mobilität dazu.

Bauherrschaft
Kanton St. Gallen

Architekt
Andy Senn ARCHITEKT BSA SIA

Objekt
Landwirtschaftsschule mit Internat

Bauzeit
2016 bis 2018

Bausumme
CHF 32 Mio.

Energiebezugsfläche
EBF: 4’860 m2

Effektiver Heizwärmebedarf
Qh,eff: 180 MJ/m2

Luftwechsel
1.0 m3/h*m2

*alle Werte gemäss SIA 380/1 und Minergie Stand 2015

Auftrag
Lenum AG:

  • Energienachweise
  • Bauphysik und Bauakustik
  • Unterstützung Pilotprojekt LowTech Gebäude
  • Nachweis 2000-Watt Kompatibilität