Sanierung und Neubau des Landwirtschaftlichen Zentrums, Salez

Nach langjähriger Planung und Vorarbeit ist der Spatenstich für den Neubau des landwirtschaftlichen Zentrums in Salez erfolgt. Um dem breiten Angebot eines Zentrums gerecht zu werden, wird die bestehende Anlage renoviert und durch Neubauten erweitert.

Das in den 1970er-Jahren erbaute und 1980 erweiterte landwirtschaftliche Zentrum genügte nicht mehr den baulichen und betrieblichen Standards und den heutigen Anforderungen an Energie und Erdbebensicherheit.

2011 gewann das Projekt „Strukturwandel“ vom Architekten Andy Senn den vom Baudepartement lancierten Wettbewerb. Der geplante Baukörper wird in zwei Flügel – einer für den Schulbereich und einer für das Internat – unterteilt und ist als abgewinkelter Holzbau konzipiert. Die Raumhöhe zusammen mit der Holzkonstruktion gewährleistet eine nachhaltige Flexibilität für zukünftige Veränderungen.

Gemäss „Richtlinie zur ökologischen Vorbildfunktion der öffentlichen Hand“ kommt dem Kanton auch eine Vorbildfunktion bei der Erstellung von Bauten in den Bereichen Energie und Ökologie zu.

Das vorliegende Projekt mit seinen spezifischen Eigenheiten veranlasste die Bauherrschaft zu gewissen Grundsatzüberlegungen zum Thema Nachhaltigkeit und Gebäudetechnik, mit dem Ziel eines Low – Tech Gebäudes. Die Technisierung des Gebäudes wurde daher hinsichtlich Betriebs- und Unterhaltskosten geprüft und die Komfortansprüche mit dem Nutzer definiert. Daraus ergibt sich ein Gebäudetechnikkonzept mit einem niedrigen Technisierungsgrad, mit dem ein zweckmässiger Betrieb des Gebäudes gewährleistet werden kann.

Um der Vorbildfunktion des Kantons gerecht zu werden wird der geplante Neubau gemäss den Vorgaben der 2000-Watt Gesellschaft erstellt. Ziel der 2000-Watt-Gesellschaft ist eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen und Energieträger und deren global gerechte Verteilung. Nachhaltig heisst in diesem Zusammenhang, dass der weltweite Energiekonsum nicht zunehmen darf. Zudem müssen die Treibhausgasemissionen so weit reduziert werden, dass die Klimaerwärmung auf + 2 °C begrenzt werden kann. Global gerecht heisst, dass allen Erdbewohnern gleich viel Energie und gleich viele Treibhausgasemissionen zustehen. Die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft sind bis im Jahre 2100 zu erfüllen (Auszug „Kurzfassung des Bilanzierungskonzepts“).

Der SIA-Effizienzpfad Energie (SIA Merkblatt 2040) ist der Standard für das Bauen in der 2000-Watt-Gesellschaft. Gemäss Berechnung des SIA-Effizienzpfades erfüllt der Neubau der landwirtschaftlichen Schule im Zusammenhang mit der geplanten Photovoltaikanlage und einer Holzschnitzelheizung die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft über die Bereiche Erstellung, Betrieb und Mobilität.