Photovoltaik – Gebäudeintegration und Ästhetik

Gut integrierte Solar-Anlagen werden gar nicht als solche wahrgenommen. Sie sind vielfach mit einem sehr hohen Integrationsgrad sehr unauffällig auf Dächern oder Fassaden angebracht und bilden mit der architektonischen Gestaltung des entsprechenden Projektes eine tolle Einheit bzw. Symbiose. Dies sind so genannte integrierte Anlagen, die Teile der Gebäudehülle verkörpern und auch deren Funktion – wie z.B. Schutz des Gebäudes vor Schnee und Regen – übernehmen.
Bei der Fassadenintegration werden die Module als gestalterisches Element eingesetzt. Auch bei klassischen ‚Aufdachanlagen‘, welche über dem Dach installiert werden, helfen wenige einfache Regeln eine hohe ästhetische Qualität zu erreichen: z. B. eine zusammenhängende Fläche, farblich an das Dach angepasst, keine Aufständerung, sondern parallel zum Dach. Verschiedene Gemeinden befassen sich mit dieser gestalterischen Thematik sehr eingehend und überlegen, entsprechende Vorgaben in die Gemeindebauordnungen aufzunehmen.

Über eine lange Zeitdauer standen der Preis und die Leistung von PVModulen im Vordergrund, sodass andere Komponenten in Vergessenheit gerieten. So ist es grundsätzlich wichtig, dass alle Kriterien mit einbezogen werden. Erst eine gute Abstimmung des Gesamtsystems aus Modulen, Wechselrichtern und Montagesystem macht eine gute und wirtschaftliche Anlage aus. Bei integrierten Anlagen ist auch eine Koordination der Schnittstelle zur übrigen Gebäudehülle zentral.

Der Wirkungsgrad der PV-Module konnte zwar nur langsam, aber kontinuierlich gesteigert werden, wobei sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Das Ergebnis wird sein, dass auf derselben Dachfläche in Zukunft mehr Strom erzeugt werden kann. Bei den Montage- und Gesamtsystemen für die Gebäudehülle wird es Optimierungen geben, damit der Fokus auf die Gebäudeintegration und Ästhetik mit mehr Möglichkeiten ausgestattet ist.

Es ist damit zu rechnen, dass die bereits lange Lebensdauer von Modulen mit Garantien von 20 und mehr Jahren aufgrund verbesserter Bauweisen auf über dreissig Jahre erhöht werden kann. Spannend wird auch die Kombination der Photovoltaik mit dem Elektroauto als Stromspeicher im Smartgrid. Auf diese Weise wird der «Treibstoff» gleich selbst erzeugt und der Eigenverbrauchsanteil gleichzeitig gesteigert.

bau:zeit März 2014