Kulturhaus Rössli – Energetische Gebäudesanierung denkmalgeschützter Bauten

Im Zusammenhang mit der Umnutzung des ehemaligen Gasthauses Rössli in ein Kulturhaus wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Die Sanierung denkmalgeschützter Bauten stellt hohe Anforderungen an Bauherren, Planer und Denkmalschutz. Neben technischen Herausforderungen machten die vielfältigen und teils entgegengesetzten Interessen aller Beteiligten die energetische Sanierung zu einer besonderen Herausforderung.

Die klare Volumetrie und die Fassadengestaltung wurden beibehalten. Dadurch war eine Dämmung der Fassade schwierig und nur in einem gewissen Rahmen umsetzbar. Zudem war, durch die Beibehaltung des bestehenden Gewölbekellers, die Abgrenzung von beheiztem zu unbeheiztem Volumen nur begrenzt möglich. Die Dämmmassnahmen am Dach und der Ersatz der Fenster waren dagegen unproblematisch. Zusätzlich konnte die Energieeffizienz durch das neue alternative Haustechnikkonzept deutlich verbessert werden.

Gewisse Bauteile, insbesondere bei der Fassade, konnten die minimalen Anforderungen an den Wärme – und Feuchteschutz nicht einhalten. Daraus entstand, aufgrund der neuen dichten Gebäudehülle, ein gewisses Kondensat- und Schimmelpilzrisiko, welches durch den Einbau einer Komfortlüftung, mit einer konstant tiefen Luftfeuchtigkeit in der Heizperiode, massiv reduziert werden konnte. Eine zusätzliche Energieeinsparung wurde durch die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage erzielt.

Die energiepolitischen Ziele der Gemeinde Mauren als Energiestadt wurden, trotz mässiger Dämmung der Gebäudehülle, aufgrund der Holzheizung des Nahwärmeverbundes und der Wärmerückgewinnung der Lüftung, umgesetzt. Das Kulturhaus Rössli erreicht gemäss Energieausweis die Energieeffizienzklasse C und somit die Gesamtenergieeffizienz eines Neubaus.

Interview Martin Zinsli bau:zeit Ausgabe 32